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Der Katastrophenfall ist keine Katastrophe: Bekämpfung von COVID19 unter erschwerten Bedingungen

Unsere DGSMTech-Mitglieder Andreas H. Karsten, Dr- phil. Daniela Vogt und Stefan Voßschmidt setzen sich in der Zeitschrift Notfallvorsorge mit der Lage des Coronavirus im Frühjahr 2020 auseinander. Im Folgenden ein Auszug aus dem Fachartikel (Ausgabe 2/ 2020, Walhalla Verlag):

Epidemien und Pandemien sind elementare Bedrohungen der Sicherheit. Dies gilt auch für die Corona-Pandemie. Hier seien vier historische Beispiele genannte: die justinianische Pest, die mittelalterliche Pest 1349, Amerika nach 1492 und nach 1918. Zur Bewältigung von Katastrophen steht ein bewährtes Instrumentarium zur Verfügung, zu nennen sind der Katastrophenschutz, die Gefahrenabwehr und das entsprechende Recht. Trotzdem stellt diese neuartige Lage besondere Anforderungen, zumal ihre Brisanz noch vor wenigen Monaten niemand vorhergesehen hat.

Das Überraschende scheint ein Merkmal jeder Pandemie zu sein. Die im Jahr 531 n. Chr. ausgebrochene Pandemie (Beulenpest) verbreitete sich im gesamten Mittelmeerraum. Die Seuche soll 20 bis 50 Prozent der Bevölkerung des ost-römischen Reiches das Leben gekostet haben. Insgesamt 25 Mio. Menschen sollen verstorben sein. Sie leitete das eigentliche Ende der Antike ein. Große Flächen, die zuvor landwirtschaftlich genutzt worden waren, bewaldeten wieder, was zu einer Abkühlung des Erdklimas führte. Zu ähnlichen Bevölkerungsverlusten führte auch die mittelalterliche Pest, In beiden Fällen sind ganze Ortschaften ausgestorben. Nach Entdeckung Amerikas sollen ca. 50 Mio. Menschen an eingeschleppten Krankheiten verstorben sein. Auch hier kam es zu Wiederbewaldungen. Dies dürfte die sog. „kleine Eiszeit“ ausgelöst haben. Ähnlich hoch sind die Verluste, die die Spanische Grippe ab 1918 verursachte. […]